Fehlheimer Fastnacht in Bestform
Fehlheim. Der Einladung zu einem bunten Fastnachtsprogramm im Fehlheimer Dorfgemeinschaftshaus folgten viele. Wie überall wurde Fasching in den vergangenen beiden Jahren sehr vermisst, so auch hier. Schon zu Beginn sah man ziemlich exotische Typen in den Reihen der Gäste. Der Saal war einladend dekoriert mit bunten Papierbahnen und Girlanden an der Decke. Genauso bunt die Kostüme der Gäste. Der Sträfling, die Indianerin, aber auch der Adel und Obelix waren vertreten.
Moderator Torsten (Vio La Cornuta) leitete gekonnt charmant und mit bestem Schwyzerdütsch durch das Programm. Der Mann hat echtes Talent und wechselte im zweiten Teil ins Hessische, immer mit einem passenden Spruch auf den Lippen.
Zum Auftakt schlüpften Desirée Blechschmidt und Rebekka Wetzel in die Rolle von Mann und Frau. Das Publikum bekam den Spiegel vorgehalten und spendete entsprechenden Applaus. Gleich danach erklärte Moderator Torsten die Spielregeln für den späteren Kostümwettbewerb, bevor sich Martin Reeb heftige Gedanken zum Thema Gendern, LBGT und Grammatik machte.
Als „Die 2 aus der Sakristei“ in die Bütt stiegen, ahnten schon viele im Saal, dass die beiden Würdenträger Diakon Martin Huber und Harold Lambert ihren Beitrag ziemlich deftig gestalten würden. Die Diskofox-Messe würde sicher ziemlich einschlagen und das Kirchenschiff füllen. So etwas sollte durchaus ziehen, schlugen sie vor. Den passenden Abschluss fanden sie mit ihrem Publikum bei „Wir kommen alle in den Himmel“.
Vom Moderator gefragt, ob ein asiatisch gekleideter Gast aus Fernost komme, antwortete dieser „Nein, aus Bensheim“. „Ja, das können wir gelten lassen“, stellte der Moderator schlagfertig fest. Zwischendurch machte er sich auch Gedanken über seine private Zukunft und suchte nach einer guten Partie aus der Emmentaler Dynastie.
Die besten Kostüme gekürt
Stimmungsvoll und mit viel Pepp begeisterte das Damenballett „Fählemer Doansjuwele“, Anfeuerung aus dem Publikum inklusive. Im Anschluss wurde es spannend, denn die drei Prämierten des Kostümwettbewerbs standen fest. Den dritten Preis holte sich Emma im Prinzessinnenkostüm. Zweite wurde eine Dame, die sich für einen grünen, glitzernden Blazer und silbernen Hut entschieden hatte. Und ganz vorne lag ein bunt gekleidetes Grüppchen. Alle erhielten einen Gutschein.
Danach stieg Diakon Martin Huber erneut in die Bütt und machte Vorschläge zur Modernisierung der Kirche. Acht Witze in die Predigt einbauen, sei genauso wichtig wie das Handy in der Kirche zu nutzen. Auch die Einführung von Treuepunkten solle man bedenken, riet er seinen Schäfchen. Für hundert Punkte winke dann die goldene Oblate, so der Diakon.
Die Kirchen sind leer, jetzt muss statt der Prozession eben mal die Polonaise her, verkündete der gebürtige Mainzer aus der Bütt. Kein Wunder, dass er dafür tosenden Applaus erhielt. Zwischendurch gab es immer wieder eine Rakete, die im Saal gestartet wurde.
Im weiteren Verlauf begeisterte Harold Lambert noch einmal mit einem musikalischen Soloauftritt und seiner Trompeteneinlage. Katharina Weiß outete sich gleich am Anfang als Zugereiste aus Sachsen. Ihre Büttenrede sprühte nur so von Begeisterung für den Sport, den man auch in Fehlheim gut im Verein durchführen kann.
Was wäre Fastnacht ohne das Männerballett? Dieses lieferte zum Abschluss der Veranstaltung einen starken Auftritt zu fetziger Musik ab. Anfangs ganz im schwarzen Outfit und mit rosa Röckchen, tanzten sie sich in die Herzen ihres Publikums. Diesem bewiesen sie sehr schnell, dass sie auch tänzerisch sehr wandlungsfähig sind.
Kleine Bühne, aber großartige Darbietungen. Die Fehlheimer haben bewiesen, dass sie Fastnacht können und stets mit viel Herzblut ein tolles Programm aufbieten. Nach rund drei Stunden endete die Veranstaltung mit einem Finale und der Polonaise zur Bar.
Bericht von der BA Christa Flasche Bild von Thomas Zelinger.